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Informationskompetenz- aufbau im Bildungssystem

Informationskompetenz in verschiedenen Stufen des Bildungssystems

Informationskompetenz ist als Schlüsselkompetenz zu verstehen, die es ermöglicht sich kompetent in einer immer komplexer werdenden Informationsumwelt zu bewegen. Nur, wer seine Informationsumwelt versteht, kann informierte Entscheidungen treffen. Dabei sind die Fragen nach der Bewertung von Inhalten und der Umgang mit ihnen von zentraler Bedeutung. Relevante Themen sind bspw. das Bewerten von Webseiten, Online-Inhalten oder Suchmaschinenergebnissen, aber auch des Kommunikationsverhalten bei dem Phänomene, wie Mobbing oder Online-Hate vorkommen. Das Lernen und die Aneignung von Wissen über die Informationsumwelt und ihre Facetten stellt eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe dar und ist damit nicht auf eine bestimmte Altersgruppe begrenzt. Das Erwerben von Informationskompetenz stellt eine Herausforderung dar, die insbesondere vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Bedeutung des Internets und der Digitalisierung eine große Relevanz hat.

Aus diesem Grund soll im Folgenden der Frage nachgegangen werden, wie der Aufbau von Informationskompetenz systematisch im Bildungssytstem veranktert werden kann und welche Ansätze möglich sind. Die nachfolgenden Videostatements von Experten/-innen geben unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema wieder und berücksichtigen die verschiedenen Stufen des Bilungssystems (Primar-, Sekundarstufe I und II, teritär und quartär Bereich). Die Statements stellen die Diskussionsgrundlage dar.


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https://youtu.be/YvcngP9Eumk
Statement I: Herman Huemer (IICIIS) über »Informationskompetenzaufbau im Bildunsgsystem«
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https://youtu.be/–UD–nPLVQ
Statement II: Bernadette Spieler (Universität Hildesheim) über »Informationskompetenzaufbau im Bildungssystem«
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https://youtu.be/o6DRIzZwmd8
Statement III: Tamara Heck (DIPF) über »Informationskompetenzaufbau im Bildungssystem«

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https://youtu.be/B08ujR55Vz8
Statement IIII: Elke Montanari (Universität Hildesheim) über »Informationskompetenzaufbau im Bildungssystem« und künstliche Intelligenz in der Bildung. Mit Bezug zum Vortrag von William Cope und Mary Kalantzis über »Artificial intelligence and its application in information and media literacy education«

In der Online-Diskussion können Sie nun Ihre Perspektive auf das Thema darlegen. Zur Strukturierung Ihrer Beiträge können Sie dabei nachfolgende Denkanstöße verwenden:

  • Nehmen Sie Bezug auf die Statements der Experten/-innen. Welche Fragen greifen diese auf und welche möglichen Lösungsansätze können Sie sich vorstellen?
  • Wie ist Ihre Perspektive auf das Thema? Unterscheidet sie sich von den Videobeiträgen? Und wenn ja, inwiefern?
  • Welche Aspekte sehen Sie bei der Verankerung des Informationskompetenzaufbaus im Bildungssytem als kritische oder problematische Faktoren?
  • Wie sind Ihre eigenen Erfahrungen in Bezug auf den Aufbau von Informationskompetenz? In welchen Bildungsstufen haben Sie Erfahrungen gemacht? Welche Verbesserungspotenziale sehen Sie?

Wenn Sie mehr zum Thema Informationskompetenz im Bildungsbereich erfahren möchten, dann klicken Sie auf folgende Artikel:

Informationskompetenz an Schulen: >>> Hier geht es zum Artikel.

Erziehung zur Mündigkeit: Informationskompetenz und Demokratiekompetenz als Bildungsziele: >>> Hier geht es zum Artikel.

6 Kommentare

  1. Evelyn Eßmann

    Ich stimme den Aussagen der Videobeiträge zu, dass Informationskompetenz und lebenslanges Lernen eine wichtige Rolle auf allen Ebenen des Bildungssystems spielen sollten. Vor allem durch die immer stärker zunehmende Digitalisierung wird das Thema in Zukunft einen noch größeren Einfluss auf die Gesellschaft haben als es heute schon der Fall ist.
    Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, war dort keine Rede von „Informationskompetenz“. Allerdings haben wir in der Sekundarstufe 2 im Rahmen des Englisch-Kurses in geringem Umfang den Bereich „Media Literacy“ behandelt, insbesondere Medienmanipulation.
    Somit wurde der Aspekt der Informationskompetenz etwas angeschnitten, aber auch nicht mehr als das. Sinnvoller wäre es, diese Schlüsselqualifikationen im Rahmen eines eigenen Schulfachs schon vor der Sekundarstufe 2 zu unterrichten, welches Kompetenzen wie Medienkompetenz, Digitalkompetenz und Informationskompetenz miteinander verknüpft und vermittelt.
    Dabei wäre es auch vorstellbar, besonders unter dem Aspekt der Möglichkeit des Online-Unterrichts, mit MOOCS zu arbeiten, die für die entprechenden Altersgruppen der Schüler*innen angepasst sind. Darüber hinaus könnte man Apps zur Vermittlung von Informationskompetenz konzipieren, wodurch Schüler*innen auf spielerische Art und Weise (z.B. mithilfe von Gamification-Aspekten) Zugang zu diesem Kompetenzbereich erlangen. Ob diese Maßnahmen wirklich so umsetzbar sind und zu einer erfolgreichen Verankerung der Informationskompetenz in das Bildungssystem beitragen, kann man jedoch nur vermuten.

  2. M. H.

    Die Videobeiträge zum Informationskompetenzaufbau im Bildungssystem beinhalten interessante Ansätze, denen ich vollkommen zustimmen kann. Sehr treffend ist für mich beschrieben, dass der Erwerb von Informationskompetenz ein stetiger Prozess ist, der fortlaufend und gezielt trainiert werden muss. Aus diesem Grund finde ich es sinnvoll, wenn dieser Prozess bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt auf dem Bildungsweg etabliert wird, um Schülerinnen und Schüler frühzeitig Grundlagen aneignen zu können und diese im Laufe ihrer Bildungslaufbahn stetig zu erneuern bzw. zu erweitern.

    Ich denke, dass es vor allem jungen Menschen leichter fällt mit spielerischen Elementen Wissen zu generieren und aufzunehmen. Deswegen kann ich mir zukünftig auch gut vorstellen, dass sich der Aufbau von Informationskompetenz vielleicht mit Hilfe von interaktiven Apps unterstützen lässt. Im weiteren Verlauf sind auch Workshops vorstellbar, die in geregelten Zeitabständen durchlaufen werden.

    Der Aufbau von Informationskompetenz war in meiner früheren Schullaufbahn so nicht vorhanden, es wurden lediglich Medienkompetenzen vermittelt, jedoch in einem eher kleinen Format. Je früher Informationskompetenz vermittelt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten, solch einen Prozess langfristig und nachhaltig zu gestalten.

  3. Dayana Prziwara

    Ich stimme den Aussagen zu, vor allem dem Aspekt des Lifelong Learning, welches die Bereitschaft darstellt, neugierig zu bleiben und fortlaufend neues zu erlernen. Hierbei ist die Grundlage gesetzt, sich aktiv an den technologischen Neuerungen der Gesellschaft zu beteiligen und somit ein aktives Mitglied der Gesellschaft zu sein. In meiner Schulzeit wurden keine Kurse etc. hinsichtlich Informationskompetenz angeboten, daher lag der Fokus auf der Eigenständigkeit, welches sich aber erst zu Beginn des Studiums zeigte, da die Digitalisierung erst mit der Zeit stetig anstieg und auch digitale Medien bei mir erst mit Eintritt des Studiums vollständig zum Tragen kamen.
    Ich sehe hinsichtlich des Aufbaus von Informationskompetenz wenig Schwierigkeiten, da man mittlerweile eine Vielzahl an Ressourcen und Mitteln zur Verfügung gestellt bekommt. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, das Interesse der Zielgruppe zu wecken. Daher sollte man sich hierbei weniger theoretisch, sondern eher praktisch orientieren, um direkte Eindrücke zu vermitteln. Aber auch das Vermitteln von Feedback spielt beim Lernen eine wichtige Rolle und sollte daher nicht unberücksichtigt werden. Daher wäre eine Möglichkeit mithilfe von Feedback-Methoden der Zielgruppe positive Rückmeldungen geben. Somit bleibt die Motivation kontinuierlich erhalten und die Zielgruppe verliert nicht das Interesse. Außerdem sollten aktuelle Themen aufgegriffen werden, wie z.B. Hate-Speech. Ein weiterer Punkt ist, dass „Lernen“ häufig mit etwas Anstrengendem oder Aufwändigem assoziiert wird, daher sollte man auch hier versuchen der Zielgruppe nicht beizubringen etwas zu „lernen“, sondern mit dem Aspekt argumentieren, Teil der Gesellschaft, Teil von etwas Neuem oder Innovativem zu sein.

  4. F.K.

    Bereits im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit der Vermittlung von Informationskompetenz auseinandergesetzt und die Statements der Experten_innen verdeutlichen erneut, wie komplex und übergreifend das Thema ist. Neu für mich war vor allem das Konzept der offenen Akte aus Schweden, was ich sehr interessant finde.

    Zu Beginn des Studiums werden viele Studierende erstmals mit den Herausforderungen der Informationsbeschaffung, -bewertung und -verwendung konfrontiert und der Bedarf der Förderung ist zu diesem Zeitpunkt gegenwärtig. Dies wird mir insbesondere im Rückblick auf meine Schulzeit deutlich, in welcher wir keine angemessene Förderung der Informationskompetenz in Bezug auf den weiteren Bildungsweg erfahren durften. Folglich sehe ich die Notwendigkeit Schüler_innen frühzeitig zu vermitteln, von welcher Bedeutung die Informationskompetenz ist und dass sie sich in einem stetigen Entwicklungsprozess befindet, wie es Frau Heck mit dem Erhalt eines Muskels verglichen hat. Der Beitrag von Frau Spieler zeigt dabei auch die Herausforderungen, die mit der Lehre der Informationskompetenz oder Digital Literacy einhergehen. Es muss individuell bewertet werden, ob die notwendigen didaktischen und technischen Mittel zur Verfügung stehen, um überhaupt eine Förderung im digitalen Bereich ermöglichen zu können. Aus meiner persönlichen Schulzeit weiß ich, dass die Schulen häufig nicht über die notwendigen technischen Mittel verfügen. Vor dem Hintergrund einer frühzeitigen Förderung und Verdeutlichung der Relevanz würde ich mir erhoffen, dass ebenfalls bildungsfernere Gruppen den Bedarf und in weiterer Zukunft den Mehrwert entsprechender Lehrgänge erkennen würden.
    Vor allem im Social Media Bereich zeigt beispielsweise das Kommentarverhalten unter Zeitungsartikeln den wesentlichen Bedarf. Mich würde diesbezüglich interessieren, wie die Zielgruppe auf Videos reagieren würde, in welchen die Relevanz der Informationskompetenz thematisiert wird, um so eventuell zur Teilnahme an Lehrgängen aufzurufen. Den Eltern könnte so beispielsweise der nachhaltige Effekt der Förderung in Bezug auf die eigenen Kinder und das lebenslange Lernen vor Augen geführt werden.

  5. Christine F.

    Dem von Herr Huemer dargestellten Problem, wie man die Zielgruppe erreicht, welche nicht direkt die Möglichkeit hat, Informationskompetenz zu erlernen, stimme ich zu. Ich denke es ist tatsächlich einfacher, je früher man dabei ansetzt. Man sollte bereits Kindern die Möglichkeit geben, zu lernen, was Informationskompetenz bedeutet, denn dann hat man nicht mehr das Problem in dem Ausmaß, dass man diese Zielgruppe im Erwachsenenalter gar nicht mehr oder schlecht erreicht.

    Die Kompetenzmodelle, welche Frau Spieler aufführt, zeigen auf, inwieweit Digital Literacy eine wichtige Komponente in verschiedenen Bereichen ist. Der Übergang zur Schule ist dementsprechend besonders in der momentanen Lage interessant. Man könnte sich die Frage stellen, ob sich der Umgang mit Informationen durch die Pandemie und den damit einhergehenden Auswirkungen stark ändert, auch im Bereich der Schulen. Es wird in jedem Fall interessant zu sehen sein, wie viel in der Zukunft in diesem Bereich digitalisiert stattfinden kann. Dabei spielen auch Aspekte wie Datenschutz der Schüler*innen eine wichtige Rolle.

    Außerdem finde ich den Aspekt der sozialen Praxis interessant, welcher von Frau Heck aufgegriffen wird. Bei Informationskompetenz wird dieser Punkt teilweise nicht beachtet, obwohl enorm viel Umgang mit Informationen in Online-Foren stattfindet.

    Ich stimme zu, dass Informationskompetenz ein Leben lang erlernt werden sollte, was auch im Zusammenhang zu der Entstehung innovativer Technologien steht. Oft sieht man vor allem im Bildungssektor mangelnde Nähe zu diesem Bereich, was mir problematisch erscheint, da man sich dem ständigen Wandel anpassen sollte.

  6. F. W.

    Vielen Dank für die interessanten und informativen Beiträge.
    Ich verfolge den Live-Stream gerade über YouTube. Leider ist nur Herr Griesbaum bei mir über den Stream zu hören. Die Kommentarsektion bei YouTube ist leider deaktiviert, aus diesem Grund versuche ich es über diesen Weg.

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