Bürger, Suchverfahren und Analyse-Algorithmen in der politischen Meinungsbildung

Die Rolle der Lehrenden

In der Online-Diskussion können Sie ihre Perspektive darlegen. Dabei können Sie gerne folgende Leitfragen nutzen, um ihre Beiträge zu strukturieren:

  • Welche Rolle nehmen Lehrende im Rahmen der Digitalisierung ein? 
  • Über welche Kompetenzen wollen oder müssen Lehrende in der digitalisierten Welt verfügen?
  • Auf welche Entwicklungen wollen oder müssen sie reagieren? 
  • Wie verändert sich die Rolle der Lehrenden in Zeiten der Digitalisierung?
  • Wie können Lehrende dazu motiviert werden, Medien- und Informationskompetenz zu vermitteln? Wie können Lehrende dazu motiviert werden, neue Medien und Technologien für ihren Unterricht zu verwenden? 
  • Welche Herausforderungen und Hindernisse bestehen?
  • Wie kann in der Ausbildung/Weiterbildung/Fortbildung auf neue Entwicklungen reagiert werden? 

Weitere Informationen zu den Online-Diskussionen finden Sie hier.

2 Kommentare

  1. Juliane K.

    Die Digitalisierung hat unseren Alltag längst erobert und obwohl die Schule ein geschützter Raum ist, macht sie auch hiervor nicht halt. Gerade von Lehrenden wird immer wieder erwartet, dass sie eine Medienkompetenz vermitteln und selbst fit sind im Umgang mit Medien. Das wäre zwar wünschenswert, ist in der Realität im Moment wohl aber eher eine Utopie. Aufgrund der vielen weiteren Erwartungen auf allen Ebenen und des oft eng getakteten Schulalltags bleibt kaum Zeit, sich auch noch mit neuen Medien zu beschäftigen und so sind Lehrende meist genauso wie ihre Schülerinnen und Schüler reinweg private Nutzer bzw. Anwender gängiger Medien wie dem Smartphone oder PC. Selbst nach Fortbildungen greifen viele Lehrende auf Altbekanntes und Bewährtes zurück, was meines Erachtens nach verschiedene Gründe haben kann. Zum einen haben Lehrende oft nicht die Möglichkeit, den Umgang mit bestimmten, ständig neu auf den Markt kommenden Medien weiter zu üben, da sie kein Smartboard oder Tablet zu Hause haben und dies zudem in ihrer Freizeit stattfinden müsste. Zum anderen sind gerade digitale Medien meiner Meinung nach oft noch sehr fehleranfällig, z.B. wenn das Internet am Smartboard ausfällt, erst einmal 10 Updates laufen müssen, der Akku diverser Tablets gerade leer ist oder ähnliches. Das kann die ganze Unterrichtsplanung zerstören, sodass man immer eine analoge Alternative in der Hinterhand haben muss. Das wiederum bedeutet jedoch einen Mehraufwand.
    Wie bei jeder Unterrichtsplanung sollte das Thema die Methoden- und Medienwahl bestimmen und so gibt es sicherlich einige Themen, bei denen der Einsatz eines bestimmten digitalen Mediums den höchsten Lernerfolg verspricht und man den Mehraufwand in der Planung und das Risiko des Scheiterns in der Durchführung in Kauf nehmen sollte. Umso häufiger man sich traut, digitale Medien einzusetzen, umso sicherer wird wahrscheinlich auch der Umgang mit diesen. Zudem wird dadurch der wichtige Lebensweltbezug hergestellt und die Schule bleibt kein isolierter künstlicher Raum, aus dem digitale Medien einfach ausgeschlossen werden. Allerdings sollte man meiner Meinung nach darauf achten, dass digitale Medien in der Schule als Lernwerkzeuge eingeführt und von den Schüler*innen als solche genutzt werden, sonst besteht die Gefahr der Ablenkung und Lernzielverfehlung durch das bloße „Spielen“ und „Rumdaddeln“ an beispielsweise Tablets.
    Die Digitalisierung hat zudem zu einer erhöhten Schnelllebigkeit und Informationsdichte geführt, was sich auch auf die Position der Lehrenden auswirkt. So könnte man sagen, dass diese ihre „Vormachtstellung“ durch, aber auch auf dem Gebiet der Digitalisierung verloren haben. Durch die Digitalisierung besteht einerseits dank der Smartphones permanent die Möglichkeit, etwas schnell nachzugucken, wodurch neben die Lehrendenmeinung schnell noch weitere vielleicht auch konträre Meinungen treten können. Gleichzeitig ist jedoch auch die Ablenkung durch permanente Erreichbarkeit und Messangerdienste hoch.
    Wie oben bereits erwähnt, sind auch Lehrende oft private Nutzer digitaler Medien. Ihr Bedienerwissen liegt jedoch häufig hinter dem der Schüler*innen zurück. Sind Lehrende bereit, ihre „Vormachtstellung“ auf dem Gebiet der Digitalisierung aufzugeben und ihren Schüler*innen zu vertrauen und kooperativ mit ihnen zusammen zu arbeiten, können sie sicherlich noch einiges von ihren Schüler*innen lernen und produktiv im Unterricht nutzen.

  2. Annette Strauch

    Die Digitalisierung ist längst ein Thema an den Hochschulen, auch in Deutschland und in Niedersachsen (strategische Hochschulentwicklung). Ausschreibungen richten sich sehr häufig an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die neue technologische Möglichkeiten im Forschungsprozess erproben. Je früher so etwas bereits im Studium erprobt wird, umso besser. Bei der Begutachtung geht es auch darum, ob Anträge Angaben zum Forschungsdatenmanagement erhalten sind, wie das „Einbeziehen von Fragen des Datenmanagements und der Datengovernance und Stellungnahme zum Umgang mit wissenschaftlichen Daten, die „Anschlussfähigkeit an nationale (NFDI) und europäische Informationsinfrastrukturen.“

    In der Lehre sehe ich die Kompetenzen über die Hochschuldidaktik und an den Graduiertenzentren. Ansonsten bietet auch die Universitätsbibliothek Schulungen zur digitalen Forschung und Lehre (Data Carpentries, Umgang mit digitalen Tools). Digitale Forschung und digitale Lehre gehören zum Alltag dazu. Die Mentalität der Lehrenden in Deutschland (in einigen Fächern) ist hier sicherlich anders als in anderen Ländern, in denen ‘Digitalität’ ganz einfach schon lange zur Lehre dazugehört.

    Digitalisierung, Digitale Lehre und Digitales Forschen bedeutet immer Ausprobieren. Es existieren hier keine fertigen Ergebnisse. Das ist ja auch gut so. Das treibt die Entwicklung immer weiter an.

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